Worauf kommt es bei der Privatsphäre im Internet an?
Letzte Bearbeitung: 8. März 2022 | meaitservices
Immer wieder hört man im privaten Umfeld Aussagen wie “Ich habe ja nichts zu verbergen“. Warum dies ein Irrglaube ist, und was Sie tun können, um Ihren persönlichen Lebensraum auch im Internet zu schützen, erfahren Sie in unserem Artikel über die Wichtigkeit der Privatsphäre im Internet.
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Warum jeder etwas zu verbergen hat
Aussagen wie “Ich bin ein offenes Buch” klingen auf den ersten Blick zwar ganz gut. Bei näherer Betrachtung gibt es mit dieser Einstellung aber mehrere Probleme: Zum einen hat jede Person irgendeine Grenze, die ihr zu weit geht. Würden Sie es beispielsweise lustig finden, wenn in Ihrem Badezimmer eine Kamera mit direktem Internetstream angebracht wäre? Weiters werden Sie wohl Ihren höchst privaten Lebensraum (Privatsphäre) nur einem eingeschränkten Personenkreis öffnen wollen. Nehmen wir an, sie tragen gerne weiße Unterhosen mit rosa Herzchen. Diese Information werden sie wohl eher nur ihrem engsten Bekanntenkreis mitteilen. Sobald derartige Informationen im Internet landen, geben Sie aber jegliche Kontrolle über diese ab (besonders auf Social Media). Dies kann dazu führen, dass Sie sich auf einem Riesen-Werbeplakat in den USA wiederfinden.
Wenn zu wenig Privatsphäre gefährlich wird
Während die oben genannten Beispiele nur unangenehm für Sie persönlich wären, gibt es auch noch eine tatsächliche Bedrohung für Personen, die zu viel von sich im Internet preisgeben. Die meisten Personen verbinden den Begriff “Hacking” noch immer mit Bösewichten, die in dunklen Kammern Programme und Sicherheitsmechanismen angreifen. Dieses Bild ist aber mittlerweile veraltet, weil die meisten Programme (und Webseiten) so sicher sind, dass ein direkter Angriff nicht mehr sinnvoll ist.
Stattdessen verlagern sich kriminelle Tätigkeiten immer mehr auf “Social Engineering”: Die Angreifer versuchen über Kontaktaufnahmen, Internetrecherche und sonstige Tricks an möglichst viele Informationen über ihre Opfer zu kommen. Mit diesen Informationen können sie entweder direkt Rückschlüsse ziehen, oder Daten über gezielte “Phishing-Attacken” abgreifen. Je mehr Sie von sich im Internet preisgeben, desto leichter werden derartige Angriffe natürlich.
Wichtig in dieser Hinsicht ist vor allem die Absicht der Täter. Nur den wenigsten geht es bei solchen Attacken darum, Ihre privaten Daten zu nutzen (natürlich ist auch das abhängig von Ihrer Lebenssituation eine Möglichkeit). In den meisten Fällen geht es darum, in Ihrem Namen kriminelle Tätigkeiten durchzuführen. Auf diese Weise können Täter ihre Herkunft und Person wesentlich besser verschleiern. Sollte ein derartiger Angriff auffliegen, sind Sie in erster Linie verdächtig.
Wie kann ich nun meine Privatsphäre schützen?
Besser vorher denken als nachher bereuen
Wir wollen Ihnen auf keinen Fall von einer Nutzung von sozialen Medien, oder gar des Internets abraten. Auch wir bei mea IT Services nutzen selbst Soziale Netzwerke. Wir wollen Sie nur ermutigen, vor jedem Kontakt im Internet darüber nachzudenken, was sie von sich preisgeben. Sie würden vermutlich auch keinem bekannten Einbrecher sagen, dass Sie eine Woche in Urlaub sind und Ihre Wohnung leersteht. Wenn sie aber derartige Informationen auf Facebook und Co. posten, sagen Sie der ganzen Welt, dass niemand zu Hause ist.
Lesen Sie Datenschutz-Richtlinien
Sollten Sie einmal etwas Zeit zur Verfügung haben, empfehlen wir, dass Sie sich einmal die Datenschutz-Richtlinien einer Social Media Plattform durchlesen. Das gesamte Dokument ist zwar üblicherweise eine tolle Einschlaf-Lektüre, zwischen den seitenlangen juristischen Erklärungen findet sich aber im Normalfall ein kurzer Absatz über die “Datenverwendung“. Dieser Absatz dürfte Ihnen eine sehr genaue Vorstellung darüber geben, welche Rechte Sie der Plattform an Ihren Daten geben.
Wägen Sie Privatsphäre und Komfort ab
Ein Standard-Motto lautet: “Wenn Sie nicht bezahlen, sind Sie nicht der Kunde, sondern das Produkt“. Anders ausgedrückt: Millionen- bis Milliarden-schwere Unternehmen stellen Ihnen Dienste nicht aus reiner Nächstenliebe zur Verfügung. Sie übergeben dem Unternehmen einen kleinen Teil Ihres Lebens, und dieses Unternehmen nutzt dies entweder direkt, um herauszufinden, wie es Ihnen besser Waren und Dienstleistungen verkaufen kann (Stichwort Kundenkarten), oder verkauft die Daten an wechselnd vertrauenswürdige Unternehmen, welche sich ihrerseits von Ihren Daten einen Gewinn versprechen. Das geht beispielsweise so weit, dass Kunden unterschiedliche Preise für dasselbe Produkt bekommen, wenn sie eine Webseite mit einem anderen Endgerät aufrufen. Natürlich können derartige Programme und Leistungen teilweise eine Win-win-Situation verursachen, von der auch Sie profitieren. Sie sollten aber immer abwägen, ob die positive oder die negative Seite überwiegt.
Wir hoffen, dieser kurze Artikel hat Ihnen dabei geholfen, sich im Internet besser zurechtzufinden. Sollten Sie Unterstützung bei Ihrer Online-Strategie benötigen, stehen wir natürlich gerne zur Verfügung.