Gefahr durch schwache Passwörter: So wählt man ein sicheres und leicht merkbares Passwort

Letzte Bearbeitung: 9. Oktober 2024 | meaitservices

Passwörter sind heutzutage überall – verwendet zum Entsperren des Laptops oder Handys oder zum Anmelden auf diversen Accounts, wie Social Media. Dabei kann sich eine ganze Liste ansammeln. Wer soll sich das dann noch merken können? Dies führt dazu, dass viele Menschen immer noch zu einfache Passwörter wählen – oft mit dem Gedanken, dass sie kein Ziel für Hacker wären. In diesem Beitrag erklären wir, warum ein sicheres Passwort wichtig ist, wie Hacker gängige Passwörter knacken, und wie man selbst starke, aber leicht merkbare Passwörter erstellen kann.

Gefahr durch schwache Passwörter - Symbolisierung durch ein Schloss mit Sternchen und Mauszeiger

Man muss sich schon wieder bei einer neuen Plattform einloggen oder ein bestehendes Passwort aktualisieren? Aber wer soll sich die generierten Passwörter merken können! Beim Abtippen schleichen sich immer wieder Fehler hinein. Also nimmt man dasselbe Passwort wie bei den anderen Accounts oder das alte Passwort wird um ein Sonderzeichen ergänzt. Das kann einige Zeit lang gut gehen. Schafft es jedoch jemand sich über eines dieser einfachen Passwörter beispielsweise Zugang zum E-Mail Postfach zu verschaffen, kann dies schlimme Folgen nach sich ziehen. Meist erhalten diese somit Zugang zu sämtlichen Daten, die man verschickt und empfangen hat.

Warum einfache Passwörter ein großes Risiko darstellen

Das “praktische” an einfachen Passwörtern ist gleichzeitig auch ihr Problem: ihre Vorhersehbarkeit. Viele Menschen nutzen triviale Kombinationen wie “123456”, “Passwort”, oder persönliche Informationen wie Geburtstage und Namen, um sich das Passwort leicht merken zu können. Solche Passwörter sind jedoch das erste, das Hacker ausprobieren, wenn sie versuchen sich unbefugt in ein Konto einzuloggen. Dabei achten sie auch auf leichte Abwandlungen, bei der Buchstaben durch Zahlen ersetzt werden (z.B. 4 statt A).

Automatisierte Tools, sogenannte Brute-Force-Angriffe, können innerhalb kürzester Zeit Tausende von Passwörtern testen. Mit zunehmender Rechenleistung dieser Tools kann selbst ein komplex aussehendes Passwort im Handumdrehen geknackt werden, wenn es nach einem gängigen Muster erstellt wurde oder zu kurz ist.

Wie werden Passwörter gehackt?

Es gibt verschiedene Methoden, wie Hacker an Passwörter gelangen können. Hier sind die häufigsten:

  • Brute-Force-Angriffe: Dabei werden automatisiert verschiedene Passwortkombinationen ausprobiert, bis das richtige Passwort gefunden wird.
  • Wörterbuch-Angriffe: Hacker nutzen Listen mit den häufigsten Passwörtern und probieren diese durch. Wenn man ein Passwort verwendet, das in einer solchen Liste steht, stellt dies kein Hindernis dar.
  • Phishing: Angreifer täuschen legitime Webseiten oder E-Mails vor, um Benutzer dazu zu bringen, ihre Passwörter direkt preiszugeben. In unserem Blogbeitrag “Phishing Angriffe erkennen und sich schützen” gehen wir genauer darauf ein.
  • Social Engineering: Hierbei nutzen Hacker Informationen, die sie über Benutzer erfahren haben – z. B. aus sozialen Medien –, um Passwörter zu erraten.
  • Datenlecks: Wenn ein Online-Dienst gehackt wurde, können Zugangsdaten in die Hände von Kriminellen gelangen. Oftmals nutzen Menschen das gleiche Passwort für mehrere Konten, was das Risiko vervielfacht.

Warum sollte jemand mein Passwort hacken?

Viele gehen fälschlicherweise davon aus, dass sie kein attraktives Ziel für Hacker seien. Schließlich gibt es vermeintlich wichtigere Personen oder Unternehmen, die für Cyberkriminelle interessanter erscheinen. Doch diese Annahme ist gefährlich, denn in der Realität kann jeder zum Ziel werden. Hacker interessieren sich nicht nur für große Fische, sondern greifen häufig ganz normale Nutzer an. Passwörter können ihnen Zugang zu persönlichen Informationen, E-Mail-Konten oder Social-Media-Profilen verschaffen. Oftmals geht es auch darum, Zugang zu Online-Banking-Daten zu erhalten oder Accounts für Identitätsdiebstahl und Phishing-Angriffe zu missbrauchen. Selbst scheinbar harmlose Informationen wie eine E-Mail-Adresse können im Darknet verkauft oder für weitere Angriffe genutzt werden. Deshalb ist es so wichtig, sich vor solchen Gefahren zu schützen – unabhängig davon, ob man sich für ein potenzielles Ziel hält oder nicht.

So erstellt man ein sicheres Passwort

Ein sicheres Passwort muss nicht kompliziert oder schwer zu merken sein. Hier einige Tipps, wie man ein starkes Passwort erstellt, das man sich auch leicht merken kann:

  • Länge statt Komplexität: Ein langes Passwort ist besser als ein kurzes, auch wenn das kürzere viele Sonderzeichen enthält. Man sollte mindestens 12 Zeichen wählen.
  • Passphrase statt Passwort: Eine bewährte Methode ist die Verwendung einer Passphrase, also einer Abfolge von Wörtern, die für den Anwender einen Sinn ergeben, aber schwer zu erraten sind. Zum Beispiel: „BlauerHundLäuftAufWolken“.
  • Kreativität einfließen lassen: Man kann Wörter oder Phrasen verwenden, die niemand mit einem in Verbindung bringen würde. Sonderzeichen und Zahlen erhöhen die Sicherheit zusätzlich. Beispiel: „!Blauer_Hund42LäuftAuf_Wolken“.
    Oder man schreibt das Passwort im Dialekt: “BlauaHundLaftAufWuiken”.
  • Vermeiden Sie Wiederholungen: Man sollte niemals dasselbe Passwort für mehrere Konten verwenden. Sollte eines der Konten gehackt werden, könnten Angreifer so auch auf andere Dienste zugreifen. Für jedes Konto sollte man ein eigenes, starkes Passwort nutzen.
  • Verwenden Sie Passwort-Manager: Wenn man Schwierigkeiten hat, sich mehrere sichere Passwörter zu merken, sollte man einen Passwort-Manager in Erwägung ziehen (Beispielsweise KeePass XC). Diese Programme speichern und verschlüsseln Passwörter, sodass man sich nur noch ein einziges Master-Passwort merken muss (Das natürlich sehr sicher sein sollte).
  • Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Eine weitere Sicherheitsschicht erhält man, indem man die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktiviert. So wird bei der Anmeldung neben dem Passwort ein zweiter Faktor – wie ein Code per SMS oder eine Authentifizierungs-App – benötigt, was das Hacken des Kontos erheblich erschwert, da der Angreifer neben den normalen Zugangsdaten auch noch Zugang zum angegebenen Mobiltelefon erlangen müsste.

Zusammenfassung

Schwache Passwörter stellen eine erhebliche Gefahr für die Sicherheit persönlicher Daten und Konten dar. Hacker nutzen zahlreiche Methoden, um an Passwörter zu gelangen – von Brute-Force-Angriffen bis hin zu Phishing. Doch es gibt effektive Wege, sich zu schützen: Durch die Wahl eines langen, kreativen Passworts oder einer Passphrase, den Einsatz eines Passwort-Managers und die Aktivierung der Zwei-Faktor-Authentifizierung kann man die Sicherheit der Konten deutlich erhöhen. Wichtig ist: Ein sicheres Passwort muss nicht kompliziert sein, sondern vor allem gut durchdacht.

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